LOGBUCH DER ANIMA IV - Im September von Gibraltar nach Madeira  
 

Nach knapp drei langen Wochen in La Linea, der spanischen Grenzstadt bei Gibraltar, ging es mit neuer Crew Sabrina aus Deutschland endlich weiter in den Atlantik. Die Winde ließen vorerst eine Fahrt durch die Straße von Gibraltar mit anschließenden Stopps in den spanischen Häfen Barbate und Rota zu. Letzteres ist ein angenehmer Liegeplatz, die nahe Altstadt ist sehenswert. Drei Tage dort zu verbringen um auf das richtige Wetter für die 540 Meilen lange Überfahrt zu warten, machte uns gar nichts aus. Mit von der Partie waren nämlich auch die Schweizer Silvia und Ulrich von der Segelyacht Harmonie, die wir in La Linea kennen gelernt hatten und die mit uns gemeinsam unterwegs waren, wenngleich auch mit ihrem sportlichen 13 Meter langen Aluminiumschiff deutlich schneller und daher immer vor uns im Hafen.
Die viereinhalb Tage dauernde Fahrt nach Porto Santo war die erste richtige Langfahrt- und Offshoreprüfung für die kleine Anima. Wie zu erwarten und erhofft, eignet sich das Schiff dafür in Anbetracht der geringen Größe sehr gut. Einfach und angenehm war es jedoch nicht: In Stärke und Richtung wechselnde Winde, von zu schwach über gerade richtig bis etwas zu stark bei unangenehmem Halbwind ließen uns die Ankunft auf Porto Santo umso mehr genießen. Die kleine Nachbarinsel nordöstlich von Madeira ist ein wunderbarer Ort für ein paar Tage Entspannung, aber auch für diverse Aktivitäten: Inselerkundung mit dem Mietroller, genussvolles Baden am Sandstrand – erstmals seit Mallorca - , Kennenlernen anderer Segler, die meisten mit dem gleichen Ziel – Karibik.

Ein schöner Segeltag brachte uns nach Madeira in die Marina Quinta do Lorde. Von dort fuhren wir gemeinsam mit Silvia und Ulrich mit dem Mietwagen einen ganzen Tag über die gebirgige, dicht bewachsene und landschaftlich malerische Insel.
Die Hauptstadt Funchal war auch ein Ziel. Mein Anruf mit Platzanfrage für die dortige Marina ergab vorerst ein „Sorry, we are totally full!“. Erst als ich mit der wesentlichen Information „Length of the boat 7,5m“ gekontert hatte, erhielt ich die Antwort: „Ah, ok! Then we have space for you! No problem!". Neben den bisher günstigen Preisen für die Liegeplätze war das erstmals ein offensichtlicher Vorteil der geringen Bootsgröße. Als wir in der Marina Funchal an einem der lokalen Boote längseits festmachten, fand sich wirklich kein anderer Platz mehr.
Drei Tage in Funchal waren gerade richtig um einerseits Großstadtflair zu erleben, günstig einkaufen und essen gehen zu können und durch die schöne und gepflegte Altstadt zu bummeln, andererseits einige schwer erhältliche Teile aus der gut sortierten Eisenwarenhandlung zu bekommen.

Danach fuhren wir in die dritte Marina von Madeira, nach Calheta im Südwesten der Insel. Dort gab es kaum andere Fahrtensegler, weil viele den 16sm „weiten“ (Um)weg scheuen. Allerdings liegt man dort v.a. im Vergleich zu Funchal angenehm ruhig, hat einen Sandstrand (Sand aus Marokko) zum Baden, einige gemütliche Bars und Restaurants und einen großen Supermarkt ganz in der Nähe. Zum Glück bekamen wir einen Leihwagen gerade noch zum viel günstigeren Nebensaisontarif und erkundeten für zwei Tage die Berge, Wälder, Wanderwege und Aussichtspunkte im Norden und Westen der Insel.
Gemäß den Windprognosen ist eine Abfahrt nach dem 270 Meilen entfernten Teneriffa erst am 4. Oktober sinnvoll. Der nächste Bericht erfolgt dann von den Kanarischen Inseln.

 
 

Zu den Fotos vom September...

 
 

 
 

August 2016 ...

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